Security Awareness – Definition, Maßnahmen und Tipps für eine bessere Cyberabwehr: Jedes Unternehmen kann seine vertraulichen Daten mit entsprechenden technischen Programmen und Softwarelösungen vor möglichen Cyberangriffen und damit vor Schäden schützen. Aber, die IT-Sicherheit und der Schutz von sensiblen Daten lässt sich nicht nur auf rein technische Maßnahmen reduzieren. Die größte IT-Sicherheitslücke ist nach wie vor der Mensch.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein hohes Sicherheitsrisiko für den Schutz von sensiblen Daten und Informationen. Sie müssen ausreichend und umfangreich über Datenschutz, IT-Sicherheit und Informationssicherheit informiert und aufgeklärt sein. An der Schnittstelle zwischen Technik und Mensch kommt die Security Awareness ins Spiel. Security Awareness ist wichtig für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Unternehmen und Organisationen, um Systeme und Daten vor Cyberangriffen, Datenverlust und anderen Sicherheitsbedrohungen zu schützen.

Definition: Was ist Security Awareness?

Der Begriff Security Awareness stammt aus dem englischsprachigen Raum und bedeutet soviel wie Sicherheitsbewusstsein. Security Awareness beschreibt das Wissen und Verständnis von Personen über die potenziellen Risiken und Bedrohungen in Bezug auf die Sicherheit von Informationen und Systemen. Es beinhaltet die Kenntnis von Sicherheitspraktiken, -richtlinien und -verfahren, die dazu beitragen, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu schützen.

Mithilfe von Security Awareness Sensibilisierungs-Programmen können Unternehmen erkennen, wie Mitarbeiter mit vertraulichen Daten umgehen und wie Sie auf mögliche Angriffe von außen reagieren. Dadurch können Unternehmen Maßnahmen und Schulungen zu den Themen IT-Sicherheit, Cybersecurity und Datenschutz ableiten.

Organisationen können Security Awareness durch Schulungen, Informationsmaterialien und regelmäßige Kommunikation über Sicherheitspraktiken fördern. Dies hilft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten und das Sicherheitsverhalten zu fördern

Die rechtlichen Grundlagen bilden u. a. die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG), die e-privacy und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).

Warum ist Security Awareness gerade jetzt so wichtig?

Datenschutz, Datensicherheit, Cyber-Angriffe und damit das Thema Security Awareness betrifft nicht nur Unternehmen (übrigens kleine genauso wie große Unternehmen), sondern auch Vereine, Kommunen, Behörden, Versicherungen, Krankenkassen usw. Überall dort wo sensible Daten verarbeitet und gespeichert werden und im Umlauf sind, ist das für mögliche Cyberattacken interessant! Immer, wenn mehrere Menschen miteinander agieren und damit sensible Daten verarbeiten und im Umlauf sind, sind auch diese Beteiligten für den Schutz dieser Daten verantwortlich.

Risikofaktoren und Gefahrenquellen für Datenmissbrauch sind u.a.:

  • Spam-Mails: Spam-Mails sind unerwünschte, fragwürdige Massen-Mails, die den Mail-Server des Unternehmens bedrohen können oder schadhafte Links und/oder Anhänge enthalten können, die die Systeme des Unternehmens schädigen können
  • Phishing-Mails: Mit Phishing-Mails versuchen Angreifer den Empfänger dazu zu bringen, sensible Daten wie z. B. Bankverbindungen, Passwörter, PIN-Nummern etc. herauszugeben. Dabei sehen die meisten Phishing-Mails mittlerweile täuschend echt und seriös aus (Beispiele derzeit: Postbank, Sparkasse etc.). Phishing ist ein Beispiel für Social Engineering: eine Sammlung von Methoden, die Betrüger anwenden, um die menschliche Psychologie zu manipulieren. Hierzu gehören Fälschung, Irreführung und Lügen – alles Methoden, die bei Phishing-Attacken eine Rolle spielen. Phishing-Mails nutzen im Grunde genommen Social Engineering, um die Benutzer zu unüberlegtem Handeln anzuregen.
  • Malware: Malware ist ein Überbegriff von verschiedenen Arten von schädlichen Programmen, die auf Endbenutzersystemen und -servern installiert werden. Malware ist so aufgebaut, dass es dem Empfänger/Benutzer schadet, z. B. durch das Ausspionieren von Daten oder dass es die Zugriffe von Administratoren bekommt. Die bekanntesten Formen sind z. B. Ramsoftware, Keylogger, Banking-Trojaner, andere Trojaner, Viren, Spyware usw.
  • Shoulder-Surfing: Beim Shoulder-Surfing schaut der Angreifer sozusagen wortwörtlich „über die Schulter“ der Nutzer bei der alltäglichen Anwendung elektronischer Geräte, z. B. Laptops, Smartphones, Bezahlterminals usw. Dabei werden z. B. bestimmte Informationen der technischen Geräte gestohlen oder die Tastenbewegungen der Mitarbeiter ausspioniert und analysiert. So gelangt der Angreifer an geheime Daten wie Zugangsdaten, Passwörter, PIN-Nummernn, Kontodaten und weitere sensible und vertrauliche Unternehmensdaten.

Security Awareness: Maßnahmen für ein hohes Sicherheitsbewußtsein

Ein hohes Sicherheitsbewusstsein erreicht ein Unternehmen nur durch Aufklärung, Information, Prävention und Schulung der Beschäftigten. Nur wenn alle Beschäftigten über mögliches Fehlverhalten und die Bedrohungen über Cyberangriffe in IT-Sicherheit und Datenschutz entsprechend umfangreich informiert und geschult sind, können sie auch so handeln, um einen möglichst sicheren Umgang mit sensiblen und vertraulichen Daten zu gewährleisten.

Das A und O für eine gute Security Awareness ist die umfassende, qualitativ hochwertige und regelmäßige Schulung der Beschäftigten in allen Fragen der IT-Sicherheit, der Cybersicherheit und des Datenschutzes. Dazu gehört ein sehr gutes Informationssicherheitskonzept inkl. Identitäts- und Zugriffsmanagement (Identity und Access Management – IAM), eine Notfallplanung und eine Incident-Response-Strategie (Reaktion auf Cybersicherheitsvorfälle).

Alle Beschäftigten sollen und müssen in der Lage sein, potenzielle IT- und Cybergefahren zu erkennen und wissen, wie sie damit umzugehen haben. Damit Cybergefahren frühzeitig erkannt und im Keim erstickt werden, müssen Unternehmen entsprechende Maßnahmen und Schulungen im Unternehmen implementieren. Nur so kann eine erfolgreiche Security Awareness erreicht werden.

Die nachfolgenden Maßnahmen und Inhalte sollten in einem Security-Awareness-Programm Berücksichtigung finden:

  • Phishing-Angriffe erkennen, melden und abwehren.
  • Sicheres Surfen im Internet, einschließlich der Verwendung von HTTPS-verschlüsselten Websites und der Vermeidung von verdächtigen Links oder Downloads.
  • Sicherer Umgang mit und in den Sozialen Medien
  • Beachtung von Datenschutzbestimmungen und -richtlinien, um sicherzustellen, dass persönliche und vertrauliche Informationen angemessen geschützt und verwaltet werden.
  • Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter in allen Fragen der IT-Sicherheit, des Datenschutzes, der möglichen Gefahrenquellen, des Datenmissbrauches und des Datenabgriffes.
  • Motivierung der Mitarbeiter, achtsam gegenüber potenziellen Gefahren zu sein
  • Regelmäßige Patches der Soft- und Firmware von Hardware und Peripheriegeräten
  • Verwendung von sicheren und komplexen Passwörtern, Verständnis für die Bedeutung von Passwortsicherheit, Multi-Faktor-Authentifizierung (2FA) und die Verwendung starker, einzigartiger Passwörter für verschiedene Konten.
  • Aktualisierung von Software, Webanwendungen und Betriebssystemen, um sicherzustellen, dass Sicherheitspatches installiert sind und bekannte Schwachstellen geschlossen werden.
  • Verwendung von Sicherheitssoftware wie Antiviren- und Firewall-Programmen, um Systeme vor Malware und anderen Bedrohungen zu schützen.
  • Mehstufige Verschlüsselung von Daten
  • Mehrstufige Authentifizierung bei Datenaustausch
  • Zugriffsrechte bestimmen, Implementierung eines Identitäts- und Zugriffsmanagement (Identity und Access Management – IAM)

Für weitere Fragen und Informationen zum Thema Security Awareness oder bei Interesse an Veranstaltungen, Workshops, Schulungen, Trainings und Simulationen kannst du dich jederzeit unter hallo@muennecke-vollmers.de oder +49 4762 363 95 55 an uns wenden.